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Das Indische Räderwerk

Kapitel 3

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Das Indische Räderwerk
Auszug aus dem Drehbuch - Kap. 3
Jeden Tag sehe ich die Kühe durch die Straßen streunen. Sie leben von Abfällen, die nicht einmal ein Shudra verdauen könnte und kehren abends zu ihrem Herrn zurück. Von dem können sie dann gemolken werden. Das ist wie Zauberei – ein magischer Kreislauf : Die Verwandlung von Müll in Milch.
Kostbare Milch. Denn die Milch einer einzigen Kuh bringt so viel ein, daß ein Mensch davon leben kann.

Diese Kühe gehören Ghopal. Sie brauchen sich nicht von Abfällen zu ernähren. Mitten in Bombay gibt es bestes Futter für sie im Überfluß. Ghopal bindet seine Kühe täglich an einem Shiva Tempel an. Danach braucht er sich um nichts mehr zu sorgen.

Interview Ghopal
Das hier sind meine Kühe. Die Kühe sind hier, weil hier ein Hindu Tempel ist. Die Kühe sind hier, weil die Hindus zu den Kühen beten - sie füttern sie jeden Tag - sie füttern sie mit Gras und so. Sie beten zu den Kühen.
Ich selber tu gar nichts. Ich sitze nur hier bei den Kühen. All die Kunden kommen und füttern sie mit Gras und ich tu nichts und die Milch kommt. Ich verkaufe die Milch - das ist alles. Ich versorge die Leute mit Milch - und ich verkaufe gut.

Das ist mein Geschäft. Ich fülle meinen Magen ganz allein dank dieser Kühe, Ja, ich bin ein glücklicher Mensch.

Ja, Ghopal kann sich glücklich schätzen. Was wäre er ohne seine Kühe. Sie sind es, die zwischen Glück und Unglück stehen. Ein voller Magen, Glück und Reichtum, Recht und Ordnung – das ist Zivilisation. Als Vritra erschlagen wurde, als die Kühe auf die Welt kamen, da endete das Zeitalter der Freiheit, es endete die Welt, in der selbst Berge tun und lassen konnten, was sie wollten. Mit den Kühen entstand die Gesellschaft, oben und unten, arm und reich – Zivilisation.

Dies ist die neue Welt, die Welt, die nach Vritra kam. Hier funktioniert alles auf Gegenseitigkeit. Ob einer dreht oder gedreht wird - egal: es ist doch das Karrussell, welches bestimmt, was letztendlich geschieht.

Das Karrussell dreht sich und ich fliege nur mit .Eine Binsenweisheit.

Jeder hier weiß das. Auch der blinde Sänger auf dem Busbahnhof von Tirunelveli. Alle seine Lieder handeln davon, aber die Ballade vom Helden Arjuna beschreibt das besonders krass, was das bedeutet.

Arjuna war einst ein großer König und ein mächtiger Feldherr. Er hatte schon viele Schlachten geschlagen und galt als unbesiegbar. Aber dann stellte Arjuna sein Heer so dicht am Feind auf, daß nur noch ein schmaler Streifen Land zwischen den feindlichen Linien übrig blieb. Und zum ersten Mal konnte er seinen Feinden direkt in die Augen blicken. Und er erkannte, daß sie seine Brüder und Vettern waren.

Da konnte er keinen Grund mehr erkennen, warum sie sich nun gegenseitig totschlagen sollten. Und er konnte das Signal zum Angriff nicht mehr geben.

Die Götter sahen, daß er gelähmt war durch seine Zweifel. Und sie hatten Mitleid. Denn wer zweifelt kann nicht handeln und wer zögert kann nicht siegen. Also fuhr Krishna in einem prächtigen Wagen auf den schmalen Streifen zwischen den feindlichen Linien und sprach zu Arjuna. Er sprach von Pflichterfüllung, und von der Verantwortung eines Mitglieds der Kriegerkaste. Es sei nicht seine Aufgabe, nach dem warum zu fragen, sondern eine Schlacht zu schlagen. Das allein sei seine Aufgabe, sonst nichts.
Dann fuhr Krishna davon und Arjuna gab den Befehl zum Angriff.

Da nun alle Zweifel von ihm gewichen waren gab es kein Entkommen für die Feinde. Bis auf den letzten Mann wurden sie vernichtet.

Und ihr Blut sickerte in die Erde und die Raben fraßen ihr Fleisch und ihre Knochen vermoderten.
Gelobt sei Arjuna, der in selbstloser Pflichterfüllung gehandelt hat. Er hat seine Rolle so gespielt,.wie sie ihm zugeteilt war. Wehe denen, die anders handeln.

John ist so einer. John ist einer von denen, die die Rolle, die ihnen zugeteilt ist, nicht spielen wollen.

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